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Wie werde ich Sportschütze?

Wir wollen es nicht untertreiben: Der Weg zum Sportschützen ist lang. Aber auch sehr interessant, fordernd, und erfüllend. 


Hier informieren wir Sie über die Theorie, die nötige Ausrüstung und die Ausbildung bei uns im Verein.

Wenn Sie Beginner oder „Rückkehrer“ in den Schießsport sind, haben wir hier ein paar Informationen für Sie zusammengefasst!

Am Anfang steht die Theorie

In allen Disziplinen des Schießsports steigen die Resultate unaufhaltsam. Das gilt für die Weltspitze, die die Rekorde immer näher an das Maximum treibt. Aber auch auf Kreis- und Verbandsebene, wo immer mehr Schützen Ergebnisse vollbringen, die eigentlich der Nationalmannschaft vorbehalten sein sollten. Ein gut besetztes Pokalschießen wird manchmal mit Ringzahlen entschieden, die auch für ein olympisches Finale reichen würden. Diese Leistungssteigerung in der Spitze und in der Breite beruht zu einem Teil auf der verbesserten Qualität von Ausrüstung und Material. Vor allem ist sie auf eine sich ständig ändernde Trainingsmethodik zurückzuführen. Es wird vielleicht mehr trainiert, aber bestimmt wird auch abwechslungsreicher und systematischer trainiert. Wenn Sie den Anschluss an diese Entwicklung halten möchten, ein paar Ringe mehr erzielen wollen und dabei Ihre Freude an Training und Wettkampf zu steigern wünschen, dann werden Ihnen unsere folgenden Empfehlungen und Anregungen von Nutzen sein. 

Die drei Elemente des Trainings: Kondition, Technik und Psyche

Um im Wettkampf zu bestehen, muss der Schütze über eine gut entwickelte Schießtechnik verfügen, er muss körperlich fit sein und er muss seine Gedanken und Gefühle beherrschen. Damit diese drei Säulen bei der Meisterschaft tragfähig sind, müssen sie im Training hinreichend gefestigt werden. Wer also gegen Ende eines Meisterschaftsprogramms unkonzentriert und erschöpft ist, sollte sein Konditionspensum kritisch hinterfragen. Wer in problematischen Phasen des Wettkampfes den Finger nicht durchkrümmen kann, sollte sein Abzugstraining überprüfen. Und wer im Wettbewerb die Nerven verliert, sollte sich während des Trainings mehr mit seiner Beherrschung befassen. Wettkampfstärke ist nicht angeboren, sie wird durch sorgfältig aufgebautes Training erworben. Wettkampfschwäche ist keine Persönlichkeitsstörung, sondern die Folge mangelhafter Trainingsplanung.

Überlegen wir also, wie die drei Säulen des Wettkampfschießens konstruiert werden können, damit sie im Ernstfall ausreichend stabil sind.

Das Konditionstraining

Um die Belastung des Wettkampfes ohne Ermüdung bestehen zu können, benötigt der Schütze genügend Ausdauer, Kraft und Bewegung. Ausdauer wird durch alle Übungen gefördert, die einen größeren Teil der Muskulatur beanspruchen, den Puls auf etwa 130 Schläge pro Minute treiben und etwa 30 Minuten andauern. Dies geschieht beispielsweise beim Laufen, Schwimmen oder Radfahren; aber auch bei Mannschaftssportarten, Tennis oder Squash. Drei bis fünf solcher Konditionseinheiten pro Woche verbessern die bestehende Ausdauer, ein bis zwei Einheiten erhalten sie.

Die nötige Kraft für das Schießen bildet sich durch regelmäßige Gymnastik. Die bekannten Übungen wie Knie- und Rumpfbeugen, Liegestütze usw. sollen täglich absolviert werden, um Muskeln der Beine und Arme sowie des Oberkörpers spannkräftig zu halten. Die besondere Kraft für die speziellen Bewegungen ihrer Schießdisziplin ergibt sich aus dem technischen Training. Kraftübungen mit Hanteln oder an Kraftmaschinen sollten nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Weil die so aufgebaute Muskulatur künstlich ist und nicht ausreichend mit Steuerungsnerven durchsetzt wird.

Für die Beweglichkeit und für die Geschmeidigkeit der Muskulatur sorgen Dehnübungen. Sie sind unter dem Begriff „Stretching“ bekannt geworden und lassen sich mit Hilfe preiswerter Taschenbücher einstudieren. Stretching sorgt insbesondere für die Lockerung einseitig strapazierter Muskelgruppen und beugt Verspannungen bei häufigem Schießtraining vor. Zur Beginn eines jeden Schiessens dient es dem Aufwärmen der Muskulatur. Und der Einstimmung auf feinere und genauere Bewegungen, wie sie das ruhige Halten einer Waffe verlangt.

Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit sind über dies nicht nur ein Mittel zum Zweck. Wer fit ist, fühlt sich außerdem wohl und selbstbewusst. Er verkraftet die Aufregung besser und hat im entscheidenden Moment ausreichend körperliche Reserven.

Das technische Training

Als technisches Training werden alle Übungen bezeichnet, die die Handhabung der Sportwaffe perfektionieren. Zu diesem Zweck kann man nicht nur Serien schießen. Es hat sich bewährt, einzelne Elemente des Schussablaufes getrennt zu trainieren, um damit spezielle Schwächen abzubauen. Für folgende Elemente sind besondere Übungsformen gebildet worden:

Äußere Anschläge:

Kontrolle durch Trainer, Trockentraining vor dem Spiegel

Innere Anschläge: 

Entspannungstraining, Entspannung im Anschlag bei geschlossenen Augen, Trocken-, Scharfes Training

Nullpunktkontrolle: 

Entspannung im Anschlag bei geschlossenen Augen, Kontrolle des Haltepunktes und Korrektur,  Schießen auf die weiße Scheibe

Abziehen:

Trockentraining mit Abziehen im dunklen Raum, Schiessen auf die weiße Scheibe

Nachhalten und Nachzielen:

Kontrolle des Zielbildes nach dem Schuss

Schiess-Rhythmus:

Zehnerserien mit wechselnden Geschwindigkeiten

Soweit eine kurze Übersicht der Trainingselemente zu Technik und speziellen Übungen zur Ihrer Schulung. Sie bieten Sich an, um den üblichen Trott im Training zu beleben und um spezifische Schwächen zu behandeln.

Das psychische Training

Die meisten Schützen sind der Auffassung, das mindestens 50% vom Gelingen eines Wettkampfes von psychischen Fähigkeiten abhängen. Aber die Wenigstens bringen auch nur ein Bruchteil ihres Trainings für psychische Fertigkeiten auf. Wohl vor allem deshalb weil kaum Wissen über psychologisches Training besteht. Als Grundlage für die Schulung psychologischen Könnens hat sich das Entspannungstraining bewährt. Der Schütze lernt, sich in aufregenden Situationen bewusst zu entspannen. Er verbessert die Empfindung und Steuerung seiner Muskulatur. Und er steigert sein Konzentrationsvermögen. Diese drei Vorteile sind für den Wettkampf sehr wertvoll. Sie wirken sich aber auch auf den Alltag positiv aus.

Der nächste Schritt zu einem psychologischen Training liegt in der gedanklichen Beschäftigung mit dem Schiessen; dem mentalen Training. Dazu stellt sich der Sportler z.B. seinen Anschlag und das Abziehen in der Phantasie vor. Je häufiger und intensiver diese Phantasien betrieben werden, desto konkreter wird man sie erleben. Und desto präziser werden sie anschließend in der Wirklichkeit ablaufen. Man kann sich in Gedanken in den Wettkampf hineinversetzen und wird dann annähernd die Erregung spüren, die dort den Körper und den Geist ergreifen.

Aus dieser Erregung heraus sollten anschließend die technischen Abläufe vorgestellt werden.

Der Schütze gewöhnt sich so an das Nebeneinander von Erregung und Schießbewegungen. Und wird ihr gemeinsames Funktionieren im Wettkampf verbessern. Natürlich kann man sich auch vor oder während des technischen Trainings gedanklich in den Wettkampf versetzen, es sollte sogar zur Regel werden. Je beständiger die Gedanken mit dem Schiessen und den Wettkampfbedingungen beschäftigt sind, desto genauer und störungsfreier werden sie im Ernstfall funktionieren.

Wie beim Konditions- und Techniktrainings bedarf es eines längeren und systematischen Übens, bevor die psychischen Fähigkeiten auf Wettkampfniveau herangereift sind. Erwarten sie keine Wunder nach dem zweiten Entspannungstraining oder nach einer Woche mentaler Vorbereitungen. Die Übungen der Psyche sollten ein ganz normaler Bestandteil ihres Schießtrainings werden. Danach können sie sich in Form stabilisierter Nerven und zusätzlicher Kampfkraft auswirken.

(Quelle: Harburger Schützengilde)

Empfehlenswerte und nötige Ausrüstung

Auf dem Schießstand wird neben einer Waffe und Munition auch die entsprechende persönliche Schutzausrüstung benötigt.

 

Als Mitglied im Verein können Sie vereinseigene Waffen für Ihr Training nutzen. Ebenso können Sie die Munition zum sofortigen Verbrauch auf dem Schießstand von uns erwerben. Mittelfristig führt der Weg bei den meisten unserer Mitglieder zur eigenen Waffe, die nach persönlichen Vorlieben konfiguriert werden kann. 

 

Zur Schutzausrüstung zählen Gehörschutz, Schießbrille, Spektiv zur Scheibenbeobachtung aber auch Reinigungsmittel für die Waffe und entsprechende Transportbehältnisse z.B. Waffenkoffer um alles zu transportieren. Gehörschutz und Schießbrille stehen zur Nutzung zur Verfügung, allerdings empfiehlt es sich aus hygienischen Gründen, sich bereits zu Beginn zumindest einen eigenen Gehörschutz samt Schutzbrille zuzulegen.

Klicken Sie auf einen der folgenden Links, um weitere Informationen zu erhalten: